Im Jahr 2010 haben wir eine wunderschöne Langhaarkatze von Cleo adoptiert und verfolgen seither ihre Arbeit sehr gespannt.
Dieses Jahr hat es sich endlich ergeben und wir haben unseren Urlaub direkt in Estepona gebucht. Neben der tollen Umgebung an der Costa del Sol wollten wir unbedingt mal bei Cleo vorbei schauen und uns „live“ vor Ort alles ansehen.
An insgesamt 3 Tagen konnten wir miterleben, was es eigentlich bedeutet, in Spanien Tierschutz zu machen. Innerhalb weniger Tage kamen sage und schreibe 11 neue Katzen an und weitere sind bereits für die Folgetage reserviert. Unglaublich. Das Handy klingelt am laufenden Band, Whatsapp Nachrichten trudeln ein, Notfälle werden gemeldet, usw. usw. Die ganze Arbeit vor Ort ist eigentlich mehr als ein Fulltime Job. Man kann es sich gar nicht vorstellen, wenn man es selbst nicht miterlebt hat. Die neuen Katzen sind natürlich alles andere als sofort vermittelbar. Manche sind krank, müssen teilweise operiert werden, haben unliebsame Mitbewohner, gegen die man vorgehen muss, oder sie sind einfach so unglaublich klein und winzig, dass nicht sicher ist, ob sie überhaupt durchkommen. Viele haben schlimmes erlebt und brauchen lange, um sich davon zu erholen.
Die ganze Arbeit ist eine Meisterleistung an Koordination, Organisation und Networking.
Was aber sofort auffällt, in der „Arche Cleo“, ist diese unglaubliche Ruhe. Trotz aller Probleme und den nicht enden wollenden Notfällen, herrscht hier eine Idylle, wie man es sich bei den vielen vielen Katzen nicht vorstellen kann. Alle sind nett miteinander, es gibt keine Streitereien und man sieht den Katzen an, wie entspannt sie sind und wie sehr sie die neue Umgebung lieben und brauchen. Jede Katze kriegt die Zeit, die sie braucht, bis sie bereit für ein neues Leben ist. Die Katzen spüren einfach, dass hier sicher sind, sie haben Vertrauen, viele vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben.
Viele bleiben auch einfach bei Cleo, weil sie alt oder krank sind, extrem scheu sind, oder aus anderen Gründen nicht vermittelbar. Sie haben hier das beste Leben, was sie sich wünschen können.
Es war schon sehr beeindruckend, all die vielen Katzen, über die im Tagebuch geschrieben wird, persönlich kennen zu lernen. So manche hätten wir gerne gleich selbst eingepackt und mitgenommen.
Tierschutz in Spanien ist nicht einfach. Schon an diesen 3 Tagen konnten wir sehen, dass man einfach nicht alle retten kann und hinter jedem Notfall noch unzählige mehr warten. Umso beeindruckender ist es, dass Cleo trotz all der traurigen Geschichten, Rückschläge und Notfälle nicht aufgibt. Man braucht so unglaublich viel Kraft, um jeden Tag zu meistern und nicht aufzugeben.
Liebe Cleo, vielen Dank, dass du uns einen Einblick gegeben hast und wir ein kleines Stück teilhaben konnten an deiner Arbeit.